Das bietet der MTC Germania:

  • Tennistradition seit 1926 im Herzen von Magdeburg 
  • Training mit professionellen, engagierten Trainern für alle Altersklassen
  • Einsteigerkurse für Erwachsene
  • Eine große, gepflegte Anlage mit 6 Sandplätzen und einem Hartplatz/4 Pickleballplätze (Flutlicht)
  • Geregelte Trainingszeiten für Mannschaften und Freizeitspieler
  • Freie Nutzung der Plätze je nach Kapazitäten
  • Teilnahme an Punktspielen des Tennisverbandes Sachsen-Anhalt
  • Teilnahme an Veranstaltungen des Vereins
  • Nutzung der vereinseigenen Einrichtungen z.B. für private Feiern

14.06.2024 – Vereins-Vorsitzende – Beate Bautz

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2006 wurde erstmals das „City Masters“, die Magdeburger Stadtmeisterschaft der Clubmeister, beim MTC Germania ausgetragen. Sehen Sie ein Video vom Turnier aus dem Jahr 2009.

2001 wurde unser Magdeburger Tennisclub (MTC) „Germania“ 1926 e.V. 75 Jahre alt

„Fakten und Bemerkungen zur
Geschichte und Gegenwart“

von Manfred Sieding, Vereinsvorsitzender von 1994 bis 2001

Über Geschichte lässt sich nicht selten vortrefflich streiten. Einmal liegt das an den subjektiven Bewertungen des jeweiligen Betrachters. Zum anderen entbrennt der Streit dann, wenn die Chronik lückenhaft ist und niemand mehr über der Erde weilt, der den Ursprung der Tradition bewusst miterlebt hat.

Dennoch, was uns betrifft, steht es außer Zweifel, dass wir 75 Jahre alt sind, besser gesagt: mindestens 75. Das belegen vergilbte Fotos mit Text in der Chronik „Heil Germania“. Die ersten Fotos stammen aus dem Jahre 1898, und Tennisbilder sind mit 1903 datiert.

Unserem Clubmitglied Lothar Hildebrandt verdanken wir nachfolgende Informationen. Lothar ist Mitglied des Traditionsvereins „SC Germania Magdeburg“ der am 15.03.1962 in den alten Bundesländern gegründet wurde und der alle Sportarten der damaligen Germanen umfasst. Der Traditionsverein tagte schon einmal in Magdeburg, am 15.03.2000 im Ratskeller, Lothar war dabei.

Tennis war um 1900 eine Abteilung des „SC Germania Magdeburg“, wo auch Fußball und Leichtathletik betrieben wurden. Die erste Sportstätte war der Pionierübungsplatz an der Nordfront. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges gab es 20 bis 30 Tennisspielerinnen und -spieler. Als Vereinslokal existierte 1899 ein Gebäude am Hohepfortepark. Ab 1904 trafen sich die Sportler in Kortes Bierhallen in der einstigen Margarethenstraße.

Im von Amtswegen offiziellen Namen nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde als Gründungsjahr 1926 eingetragen. So hatte es ein Vorstandsmitglied aus einer traditionsreichen Tennisfamilie 1990 gesehen. Heute, nach umfangreichen Recherchen wissen wir, dass 1926 einerseits richtig ist, andererseits aber auch das Jahr 1903, in dem, wie gesagt, die ersten Tennisfotos geschossen wurden.

Des Rätsels Lösung ist einfach: 1926 zog Tennis-Germania von der Nordfront in die Harsdorfer Straße, wo wir heute noch mit rund 200 Mitgliedern spielen.

Die 1. Damen- und 1. Herrenmannschaft gehörte seit 1933 der Gauliga an, der damals höchsten Spielklasse für Tennis. Mit Ende des 2. Weltkrieges gab es den Namen Germania nicht mehr.

Wir wurden am 1. Oktober 1949 die Sektion Tennis der „Betriebssportgemeinschaft (BSG) Aufbau Börde“. Natürlich wurde weiterhin auf den Tennisplätzen in der Harsdorfer Straße (Guts-Muths-Station) gespielt, wo zunächst drei Plätze mit großer Unterstützung der Mitglieder hergerichtet worden waren.

Unser Ehrenmitglied Herbert Rabäthge, heute über 80, hatte sich damals um die Chronik dieser früheren Jahre verdient gemacht. Die nachfolgenden Fakten stützen sich auf diese Chronik.

1954 wurde mit dem Bau des heutigen Tennisheimes begonnen. Die Plätze und das Heim wurden nach dem 2. Weltkrieg in einer beispielhaften Gemeinschaftsarbeit geschaffen, bzw. wieder spielfähig gemacht. Die Mitglieder leisteten dabei viele freiwillige Aufbaustunden. Als Hauptorganisatoren und -initiatoren sind unsere Sportfreunde Rolf Schubert, der verstorben ist, und Lothar Hildebrandt zu nennen. Die ersten Sektionsleiter waren Kurt Drzymalla und Rolf Schubert. Sie leiteten die Geschicke der Sektion bis 1958. Es folgten Willi Brandt (1958-1959), der dann den Vorsitz des Bezirksfachausschusses Tennis übernahm. Dr. Günter Kunat (1959-1964), Lothar Hildebrandt (1964-1966), Bruno Horn (1966-1975), Hans-Jürgen Schulz (1976-1985), Ralf Fähsing (1985-1987), Jürgen Praxator (1988-1991).

Ab 1971 spielte unsere Sektion mit der Sektion Tennis der „BSG Motor Südost“ in einer Spielgemeinschaft unter dem Namen „ABMSO“. Leiter der Sektion Tennis von Motor Südost war vor allem Heinz Krüger, der über sehr, sehr viele Jahre gemeinsam mit dem jeweiligen Sektionsleiter von Aufbau Börde die Geschicke der Spielgemeinschaft in der Hand hatte. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands machte sich um unseren Tennisclub Dr. Dieter Köstler als Vorstandsvorsitzender (1991 – 1994) verdient, der gemeinsam mit dem Vorstand unseren Club unter dem Namen „Magdeburger Tennisclub (MTC) Germania 1926 e.V.“ erneut in die Selbstständigkeit führte.

Doch zurück in die 50er Jahre: Von Anfang an waren als Funktionäre und Sportler dabei: Herbert Rabäthge, Rolf Schubert, H. Tempelmann, Karl-Heinz-Lorenz, Dr. Heinz Jessel, Gerhard Jurdzig, Kurt Rudolph. Fünf Spielerinnen waren es, die über ein Jahrzehnt die absolute Spitze im damaligen Land Sachsen-Anhalt, später im Bezirk Magdeburg und einige Jahre in der DDR bestimmten: Lilo Hildebrandt, Marianne Hoppe, Lisa Stein-Dobritz, Anneliese Timme und Inge Jänicke. Auf ihr Konto kamen eine ganze Reihe DDR-, Landes- und Bezirksmeistertitel. Sie waren in den 50er und 60er Jahren DDR-Ranglistenspielerinnen mit vorderen bis mittleren Plätzen. Wenn sie – und später auch andere Spielerinnen und Spieler – bei Meisterschaften antraten, dann waren die Zuschauertraversen unseres M-Platzes voll.

Unseren Damen gelang 1953 in Hamburg gegen den HTC ein großer Erfolg mit ihrem 5:4 Sieg. Gewann doch damit der DDR-Meister von Aufbau Börde gegen den Meister der Bundesrepublik.

Die Frauen spielten 20 Jahre in der höchsten Spielklasse der DDR, wozu dann auch die damals jungen Spielerinnen Heidi Blume und Christel Sieding gehörten.

An dieser Stelle sei ein Einschub gestattet: Wenn in diesem Beitrag nicht jedes verdienstvolle Mitglied genannt wird, dann ist das keine Missachtung seiner Verdienste, sondern auch der manchmal lückenhaften Chronik geschuldet.

Auch die Herren verfügten über ein solides Können. Sie waren ebenfalls 4 Jahre in der höchsten Spielklasse, der Oberliga vertreten, hielten noch bis zu Beginn der 60er Jahre einen guten Mittelplatz in der zweithöchsten Klasse, der DDR-Liga. 16 Jahre spielten sie in der Bezirksoberliga und errangen verschiedene Meistertitel. Zum Beispiel 1972 den Bezirksmeistertitel mit Bernd Liebe, Klaus Schrader, Wilfried Baltzer, Frank Hähniche, Hartmut Franke, Klaus Kolbe, Achim Schuckies. Bei den Kinder- und Jugendmannschaften war unsere Sektion bzw. unsere Spielgemeinschaft „ABMSO“ stets führend im Bezirks- und im DDR-Maßstab. DDR-Mannschaftsmeister wurde die weibliche Jugend 1962, 1963, 1964 mit ihrem Übungsleiter Willi Brandt. Ebenfalls Mannschaftsmeister der DDR wurde 1982 die männliche Jugend mit Übungsleiter Lothar Hildebrand.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden wir – wie oben schon erwähnt – wieder der selbstständige Tennisclub Germania. Der erste Vorstand nach der Wende unter Leitung von Dr. Dieter Köstler sorgte sofort für eine Sanierung des sanitären Bereiches im Clubhaus auf modernem Niveau. Mitte der 90er Jahre wurden vier Plätze von Grund auf erneuert. Alle Plätze haben nun Beregnungsanlagen. Für diese Investitionen erhielten wir vom Magdeburger Magistrat fünfstellige Summen als Zuschuss.

Wir sind ein Breitensportverein mit Leistungssportcharakter. 13 Erwachsene- und 5 Kinder/Jugendmannschaften nahmen in diesem Jahr an den Punktspielen teil. Unsere 1. Damen 40+ spielte in diesem Jahr zum dritten Mal in der Regionalliga, der höchsten Spielklasse Deutschlands für diese Altersklasse.

Bei den Seniorinnen 40+ sind wir zurzeit in Sachsen-Anhalt am stärksten. Denn neben der erwähnten Regionalligamannschaft ist auch die 2. Damen 40+ hervorzuheben. Sie sind mehrfacher Landesmeister.

Komplettiert wird unsere Leistungsstärke mit einer Reihe Mannschaften, die in der höchsten Spielklasse von Sachsen-Anhalt, in der Landesoberliga spielen.

Erfreulich ist, dass sich in unserer 1. Damen- und 1. sowie 2. Herrenmannschaft – um Beispiele zu nennen – Spielerinnen und Spieler etabliert haben, die das Tennisspielen bei uns von der Pike auf gelernt haben, bei denen sich also die Arbeit der Übungsleiter in den zurückliegenden Jahren „ausgezahlt“ hat. Im 1. Herrenteam spielen 5 von 6 Spielern, die als Kinder bzw. Jugendliche bei uns begonnen haben, bei den 1. Damen sind es immerhin 4. Es ist für diese Mannschaft ein großer Erfolg, dass sie, geführt von Miriam Soehring und Marion Düben, den Aufstieg in die Landesoberliga geschafft haben.

Erfreulich waren in den letzten Jahren die Landesmannschaftsmeistertitel bei den Mädchen unter 14 Jahren 1998 und 1999 mit dem Übungsleitern Klaus Schrader und Rainer Neuling. Ebenfalls schon einige Jahre zurück liegt das erfolgreiche Abschneiden der männlichen Jugend.

Zurzeit sieht es mit dem Leistungsniveau bei den Kindern und Jugendlichen nicht so gut aus. Die besten spielen, wie gesagt, inzwischen bei den Erwachsenen, und der aufrückende Nachwuchs kann das Niveau früherer Jahre, als wir die Spitze im Land mitbestimmten, noch nicht erreichen. Gründe dafür gibt es mehrere. Ein wichtiger ist, so sagen Übungsleiter, dass sie zu wenige sind, um mehr Kinder / Jugendliche trainieren zu können und um dann aus der Breite wieder Spitzennachwuchs im Landesmaßstab hervorzubringen. Unser neu gewählter Jugendwart, Jan-Oliver Soehring, hat Ideen, wie wir wieder besser vorankommen können.

Wir sind Realisten genug, um zu wissen, dass Tennis für uns alle zwar ein schönes Hobby ist, doch dass Erfolge von vielen Einflüssen auf das Leben von uns allen bestimmt werden. Junge Leute studieren oder finden Arbeit in einer anderen Region. Und bei den Älteren zwickt und zwackt es mehr als früher. Doch zum Glück dreht sich das Karussell auch anders herum: Immer wieder stoßen neue Tennisspielerinnen und -spieler zu uns, nicht zuletzt aus den alten Bundesländern, wenn sie hier beruflich tätig sind und ihre neue Heimat gefunden haben. Mit ihnen wurden schon einige Mannschaften bedeutend verstärkt. Das waren z.B. und vor allem Miriam und Jan-Oliver Soehring, Martin Wesseling, Frank Obudzinski.

So können wir im MTC durchaus davon sprechen, dass auch bei uns das zusammenwächst, was zusammengehört: der gemeinsame Spaß, die gemeinsame Freude und der uns allen eigene Ehrgeiz zum weißen Sport.